P R E S S E M I T T E I L U N G
GEW Studis und Junge GEW Brandenburg
04.04.2025
Die Brandenburgische Landesregierung hat einen Haushaltsentwurf vorgelegt, der einen faktischen Einstellungsstopp für Lehrkräfte vorsieht. Und das, obwohl laut eigenen Zahlen des Bildungsministeriums hunderte Stellen unbesetzt sind. Die Mehrarbeit soll durch die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte aufgefangen werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Brandenburg hat bereits in einer Erklärung vom 26. März Widerstand gegen diese Maßnahmen angekündigt.
Als Studierende und Jugend in der GEW Brandenburg stellen wir uns hinter den Protest, der sich gegen diese fatale Ankündigung richtet. Eine von Betroffenen des Einstellungsstopps veröffentlichte Petition ist nach einem Tag bereits von 8.000 Menschen unterzeichnet worden.
Marina Savvides, Lehrkraft im Vorbereitungsdienst und aktiv in der Jungen GEW Brandenburg ist wie ihre Kolleg*innen fassungslos: „Es fühlt sich surreal an. Die Landesregierung schert sich nicht um die Bedürfnisse von uns Referendar*innen. Statt den Lehrkräftemangel, den die Landesregierung mit ihrer Politik selbst verursacht hat, endlich anzugehen, macht sie das Lehramt und die Arbeit in der Schule noch unattraktiver.“
SPD und BSW haben mit ihrem Vorhaben insbesondere auch das Vertrauen von Referendar*innen, angehenden Lehrkräften und Lehramtsstudierenden verspielt. Auch die nach Protesten eilig nachgeschobene Erklärung, man wolle die bereits ausgebildeten Referendar*innen doch einstellen, ändert an diesem Armutszeugnis nichts. Die beruflichen Pläne von Lehramtsanwärter*innen und die Hingabe, die sie für den Schuldienst mitbringen, werden von dieser Regierung nicht gewürdigt.
Sandro Schulz, Lehramtsstudent in Potsdam und Sprecher der GEW Studierenden in Brandenburg erklärt: „Diese Politik ist ein Schlag ins Gesicht für junge Menschen, die sich der Pädagogik verschrieben haben. Diese Politik wird die Bildungskrise im Land verschärfen. Die neue Landesregierung und die SPD- und BSW-Fraktionen sitzen nicht nur lange überfällige Investitionen aus und blockieren die Umsetzung der erfolgreichen Volksinitiative „Schule satt“, nein, sie verschärfen mit ihrer Haushaltspolitik auch noch aktiv die ohnehin schon schlechten Arbeitsbedingungen im Schulbereich!“
Die GEW Studis und die Junge GEW fordern, dass der Haushaltsentwurf zurückgezogen und überarbeitet wird. An Schulbildung darf nicht gespart werden! Zur Finanzierung einer Guten Bildung für Alle muss endlich der Reichtum der Wenigen stärker besteuert werden.
Für Rückfragen:
Sandro Schulz, Sprecher der GEW Studierenden
Mail: studis@gew-brandenburg.de
