Absi­che­rung der Unter­richts­ver­sor­gung im Land Bran­den­burg: Es wird ver­han­delt!


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Wäh­rend der Som­mer­fe­ri­en gin­gen die Ver­hand­lun­gen über die Situa­ti­on im Schul­be­reich wei­ter. In einer Viel­zahl an Arbeits­grup­pen wur­den auf Arbeits­ebe­ne Lösungs­mög­lich­kei­ten dis­ku­tiert und unse­re Vor­schlä­ge erör­tert. Anfang Sep­tem­ber gehen die Ver­hand­lun­gen auf poli­ti­scher Ebe­ne wei­ter. Gemein­sam stre­ben wir ein Ergeb­nis bis Mit­te Okto­ber an. 

Wenn es nach uns gehe wür­de, dann hät­ten wir bereits viel frü­her ein Ver­hand­lungs­er­geb­nis errei­chen kön­nen. Ich ver­ra­te sicher kein Geheim­nis, dass wir in grund­le­gen­den Fra­gen noch weit aus­ein­an­der lie­gen. Auch das stän­di­ge Wer­fen von „Nebel­ker­zen“ oder das medi­en­wirk­sa­me Prä­sen­tie­ren von minis­te­ri­el­len Über­le­gun­gen sind wenig ziel­füh­rend und tra­gen nicht zu Kon­sens­bil­dung in den Ver­hand­lun­gen bei. In den Ver­hand­lun­gen geht es u. a. um fol­gen­de Schwer­punk­te:

  • Arbeits­zeit der Lehr­kräf­te,
  • Ent­las­tung und Unter­stüt­zungs­sys­te­me,
  • Attrak­ti­vi­tät der Arbeit in den Schu­len,
  • lebens­äl­te­re Lehr­kräf­te und
  • Aus­bil­dung von Lehr­kräf­ten und Nach­qua­li­fi­zie­rung von unbe­fris­tet ein­ge­stell­ten Lehr­kräf­ten ohne Lehr­äm­ter.

Die Ver­hand­lun­gen umfas­sen in Tei­len einen Zeit­raum von über zehn Jah­ren.
Es ist schwie­rig, mit den unter­schied­li­chen Inter­es­sen­la­gen der an den Ver­hand­lun­gen betei­lig­ten Res­sorts der Lan­des­re­gie­rung zu einem belast­ba­ren Ergeb­nis zu kom­men. Dabei wer­den und müs­sen wir aber zu neu­en Rege­lun­gen kom­men, denn die alt­her­ge­brach­ten Mög­lich­kei­ten zur Pro­blem­lö­sung sind an ihre Gren­zen gekom­men und haben ihrer­seits einen Bei­trag zur Ver­schär­fung der bestehen­den Pro­ble­me in den Schu­len geleis­tet bzw. die­se mit­zu­ver­ant­wor­ten. Tei­le der Lan­des­re­gie­rung betrei­ben lei­der wei­ter beharr­lich Rea­li­täts­ver­wei­ge­rung oder mei­nen, dar­aus nicht­nach­voll­zieh­ba­re Vor­tei­le im her­auf­zie­hen — den Land­tags­wahl­kampf im nächs­ten Jahr zie­hen zu kön­nen. 

Wir haben dar­auf gedrun­gen und auch durch­ge­setzt, dass auf Arbeits­ebe­ne die The­men­fel­der tabufrei auf­ge­ru­fen und dis­ku­tiert wer­den. Dies ist in den Som­mer­mo­na­ten erfolgt. Nun geht es um eine Prio­ri­sie­rung der The­men­fel­der und die in ihnen ent­hal­te­nen Lösungs­mög­lich­kei­ten. Dann muss poli­tisch ent­schie­den wer­den, ob und wel­che Lösungs­mög­lich­kei­ten in den Ver­hand­lun­gen auf­ge­ru­fen wer­den. Die­se gilt es dann inhalt­lich aus­zu­ge­stal­ten und in einer Ver­ein­ba­rung rechts- sicher zu fixie­ren. 

Ob die Ver­hand­lun­gen zu einem Ergeb­nis füh­ren wer­den, ist zum jet­zi­gen Zeit­punkt offen. Wir haben jeden­falls kon­struk­ti­ve und umfas­sen­de Vor­schlä­ge zur Lösung auf den Ver­hand­lungs­tisch gelegt und wir ver­han­deln lösungs­ori­en­tiert. Ich möch­te aber dar­auf hin­wei­sen, dass wir ein Ver­hand­lungs­er­geb­nis um jeden Preis nicht anstre­ben. Es gibt Grund­sät­ze, die wir in den Ver­hand­lun­gen nicht zur Dis­po­si­ti­on stel­len bzw. stel­len las­sen. Eine Erhö­hung der Arbeits­zeit der Lehr­kräf­te gehört dazu. Kommt es zu kei­nem Ver­hand­lungs­er­geb­nis, dann sind wir in der Lage, den Kon­flikt mit der Lan­des­re­gie­rung in der Öffent­lich­keit aus­zu­tra­gen. Im Sep­tem­ber 2024 fin­den Land­tags­wah­len statt und wir wer­den uns Gehör ver­schaf­fen. Ein „Wei­ter so!“ darf und wird es mit uns nicht geben! Natür­lich muss man davon aus­ge­hen, dass es die soge­nann­te „ein­fa­che“ Lösung der beschrie­be­nen Pro­ble­me nicht geben wird. Dies schließt auch die lan­ge Zeit­schie­ne des Fort­be­stehens der Pro­ble­me am Lehr­kräf­te­ar­beits­markt ein. Und trotz­dem muss ein Ver­hand­lungs­er­geb­nis einen wirk­sa­men Bei­trag zur Pro­blem­lö­sung leis­ten und nicht die bestehen­den Pro­ble­me kon­ser­vie­ren. In die­sem Sin­ne hat ein span­nen­des Schul­jahr begon­nen. Es ist eine Zeit, die uns als gewerk­schaft­li­che Inter­es­sen­ver­tre­tung for­dern wird. Gemein­sam wer­den wir uns die­sen Her­aus­for­de­run­gen aber stel­len und wir wer­den erfolg­reich sein.