Altern im Spie­gel der Gesell­schaft


Wann

28. Janu­ar 2025    
17:30–19:00

Ver­an­stal­tungs­typ

Altern im Spie­gel der Gesell­schaft

Die­se Video­kon­fe­renz ist Teil der Online-Veranstaltungsreihe “In gesell­schaft­li­chen Umbrü­chen navi­gie­ren” des GEW-Arbeitsbereichs Frauen-„ Gleichstellungs‑, Geschlech­ter­po­li­tik.

Die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on zeigt 2021 in ihrem breit ange­leg­ten Bericht über Ageism: mehr als die Hälf­te der Welt­be­völ­ke­rung dis­kri­mi­nie­ren Per­so­nen auf­grund nega­ti­ver Ste­reo­ty­pe und Vor­ur­tei­le bezo­gen auf ihr Alter. Die GEW setzt sich dafür ein, dass Men­schen unab­hän­gig von ihrem Alter eine Chan­ce auf gesell­schaft­li­che und poli­ti­sche Teil­ha­be erhal­ten. Des­we­gen for­dert auch die GEW, dass Arti­kel 3 Grund­ge­setz, wel­che die Gleich­heit vor dem Gesetz garan­tiert sowie Dis­kri­mi­nie­rung ver­bie­tet, um das Merk­mal „Lebens­al­ter“ erwei­tert wird.

Prof. Eva-Marie Kess­ler hat in Zusam­men­ar­beit mit der Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stel­le des Bun­des und dem Minis­te­ri­um für Fami­lie, Senio­ren, Frau­en und Jugend unter­schied­li­che Stu­di­en und Leit­fä­den miter­ar­bei­tet. Ihr Vor­trag behan­delt das The­ma „Ageis­mus in Spra­che und Bild: Anre­gun­gen für eine güns­ti­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on des The­mas Alter – älte­re Men­schen – demo­gra­phi­scher Wan­del.“

Ageis­mus ist nach­weis­lich quer durch die Medi­en­for­ma­te hin­weg weit ver­brei­tet. Trotz vie­ler Gegen­bei­spie­le zeigt sich in der Gesamt­schau: Älte­re Men­schen kom­men medi­al rela­tiv sel­ten vor, und wenn, fal­len die Dar­stel­lun­gen eher nega­tiv aus, punk­tu­ell aber auch über­trie­ben posi­tiv, sodass sie nicht sel­ten unau­then­tisch wir­ken. Auch wird die Diver­si­tät von Lebens­si­tua­tio­nen und Lebens­sti­len im Alter aus­ge­blen­det. Altern wird häu­fig als Bedro­hung dar­ge­stellt, die es durch Anstren­gun­gen jedes Ein­zel­nen zu bekämp­fen gilt. Glei­cher­ma­ßen wird der demo­gra­phi­sche Wan­del als Gefahr für Gesell­schaft und Volks­wirt­schaft dar­ge­stellt. Ursa­che dafür ist nicht böse Absicht von Medi­en­schaf­fen­den, son­dern viel­mehr Denk­ge­wohn­hei­ten und Prak­ti­ken. Dazu gehört auch die Ver­wen­dung von Bild­da­ten­ban­ken, die für die Recher­che zum Ein­satz kom­men und in denen häu­fig ste­reo­ty­pe Alters­dar­stel­lun­gen zu fin­den sind.

Um gesell­schaft­li­chen Ageis­mus nicht zu ver­stär­ken, son­dern abzu­bau­en, haben Medi­en­schaf­fen­de die Chan­ce, durch Ver­mitt­lung neu­er, inter­es­san­te­rer und poten­zi­al­be­haf­te­ter Alters­bil­der über­hol­te Ste­reo­ty­pe und tra­di­tio­nel­le Alters­nor­men, wie man als älte­rer Mensch angeb­lich zu sein hat, zu hin­ter­fra­gen.

In dem Vor­trag wer­den kon­kre­te Anre­gun­gen für güns­ti­ge, zeit­ge­mä­ße Dar­stel­lun­gen älte­rer Men­schen, des Alterns und des demo­gra­phi­schen Wan­dels jen­seits von Ste­reo­ty­pen, Ver­ein­fa­chun­gen und ein­sei­tig pes­si­mis­ti­schen Sze­na­ri­en gege­ben, die die Kom­ple­xi­tät, Diver­si­tät und Chan­cen in den Mit­tel­punkt stel­len und damit die Rea­li­tät indi­vi­du­el­len und gesell­schaft­li­chen Alterns.

Der Bundessenior*innenausschuss der GEW befasst sich inten­siv mit dem The­ma Alters­bil­der in der Gewerk­schaft. Die Sprecher*innen wer­den aus ihrem Pro­jekt zum The­ma Alters­bil­der berich­ten und damit die inner­ge­werk­schaft­li­che Aus­ein­an­der­set­zung vor­an­trei­ben.

Input und Gesprächspartner*innen:
Prof. Dr. habil. Eva-Marie Kess­ler, Pro­rek­to­rin für Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät und Wis­sens­trans­fer, Pro­fes­so­rin für Geron­to­psy­cho­lo­gie
Ute Wie­se­nä­cker und Man­fred Doetsch, Lei­tungs­team Bundessenior*innenausschuss der GEW

Anmel­de­schluss: 27.01.2025

Hier geht’s zur Anmel­dung !